Stromversorgung: Jede PV-Anlage, jedes Windrad zählt.
Roland Kuras | Energie-Experte power solution
Für den Energie-Experten Roland Kuras zählt jede PV-Anlage und jedes Windrad, wenn es um den Übergang von der steuerbaren zur wetterabhängigen Stromversorgung geht. Bei Genehmigungs-verfahren und bei der Umsetzung bei den Netzbetreiber sieht er nach wie vor großen Handlungsbedarf.
Was tut sich Neues auf dem Energie-Markt?
Der Energiemarkt ist noch immer sehr volatil. Energiepreisschwankungen von 20 % im Handelsjahr 2023 für das Kalenderjahr 2024 der EEX - Energiebörse in Leipzig - sind hier noch immer Realität. Gegenüber 2022 hat sich die Marktsituation natürlich entspannt. Die Preise liegen aber noch immer wesentlich über dem Jahr 2021 und aus heutiger Sicht wird dies auch in den nächsten Jahren so bleiben.
Was brauchen wir, um den Umstieg von der steuerbaren zur wetterabhängigen Stromversorgung bewältigen zu können?
Entscheidend für die nächsten Jahre wird sind, dass der Ausbau alternativer Energie - PV, Wind, usw. - tatsächlich umgesetzt wird und dass es sich nicht nur um reine Papierziele handelt. Zum ersten müssen die Genehmigungsverfahren und die Umsetzung bei den Netzbetreibern wesentlich schneller erfolgen. Zum zweiten wird die Speichertechnologie an Bedeutung gewinnen. Wenn die Sonne scheint und der Wind bläst, haben wir viel Energie. Was passiert, wenn keine Sonne scheint und kein Wind bläst? Dies kann mit der Speichertechnologie gelöst werden. Und zum dritten muss uns noch viel bewusster werden, dass jede PV-Anlage zählt. Jeder der ein Dach hat kann zur Versorgungssicherheit beitragen – vor allem zu eigenen.
Warum ist ein PV-Anlage für alle, die eine Dachfläche haben, auch ein wirtschaftliches „Must-have“?
Bei jeder Energieeinheit Strom, welche ich direkt vom Dach bekomme, erspare ich mir das Netzentgelt und wesentliche Abgaben und Steuern. Heute rechnen sich die meisten PV-Anlagen in weniger als 10 Jahren. Man kann von einer Lebensdauer von rund 30 Jahren ausgehen. So hat man nach 10 Jahren den Strom gratis - abzüglich möglicher Reparaturen und Wartungskosten, welche im Normalfall von den Kosten her überschaubar sind.
Beschränkungen von PV- Förderungen sorgen für viel Unmut. Was kann ein Unternehmen tun?
Das jeweils freigegebene Fördervolumen ist leider oft schon nach wenigen Sekunden ausgeschöpft. Hier ist es wichtig zu schauen, ob es Landesförderungen gibt, welche oft beim Förderansuchen leicht umgesetzt werden können.
