EEÖ: Es geht sich aus.

Unabhängigkeit mit heimischen erneuerbaren Energieträgern.



Es geht sich aus für Österreich. Eine Studie des Dachverbands Erneuerbare Energie Österreich EEÖ kommt zum Ergebnis, dass die eigenen erneuerbaren Energieressourcen für Österreich ausreichen können.

Optimismus ist angesagt: Die Studie „Österreich Klimaneutral. Potenziale, Beitrag und Optionen zur Klimaneutralität mit erneuerbaren Energien“ hat auf Basis der Daten der Erneuerbaren Verbände eine Energieleistung von 1.037 PJ pro Jahr berechnet. Derzeit benötigt Österreich ca. 1.400 PJ im Jahr. Die EEÖ (Erneuerbare Energie Österreich) sieht in der Studie den Nachweis, dass eine vollständige Umstellung der Energieversorgung weg von fossilen Energieträgern möglich ist, wenn begleitende Maßnahmen gesetzt werden.

Was dazu lt. Autoren der Studie notwendig ist:

- Für die rechtzeitige Mobilisierung der erneuerbaren Potenziale ist entscheidend, dass rasch mit dem Ausbau der entsprechenden Technologien am Markt begonnen wird.

- Der Energieverbrauch muss gegenüber dem aktuellen Niveau deutlich sinken, v.a. durch die Steigerung der Energieeffizienz bei Gebäuden (Sanierung und hohe Neubaustandards), im
Verkehr (weitgehende Elektrifizierung und Verlagerung auf öffentlichen Verkehr) und in der Industrie (Effizienzsteigerung, Prozessumstellung, Abwärmenutzung usw.).

- Es müssen alle erneuerbaren Energiequellen genutzt werden. Nur eine breite Basis gewährleistet Versorgungssicherheit, die ausschließliche Konzentration auf einzelne Energieträger führt nicht zum Ziel.

- Auch eine rein erneuerbare heimische Stromversorgung bleibt weiterhin in das europäische Energiesystem integriert.

- Der Einsatz erneuerbarer Energiequellen erfolgt entsprechend ihrer jeweiligen exergetischen
Qualität:
o Solarthermie, Geothermie, Umweltwärme und Holzwärme für Niedertemperaturwärme
(Gebäude, Fernwärme) und Prozesswärme niedriger Temperaturen;
o erneuerbare Gase und Strom bevorzugt für Hochtemperaturwärme (z.B. in der Industrie), für mechanische Energie und für gewisse Prozesse (Eisenoxidreduktion);
o Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Biogas, feste Biomasse, Geothermie und erneuerbare Gase in der Stromerzeugung und der Kraft-Wärme-Kopplung.

- Der Ausbau der Erneuerbaren vertraut auf die Kräfte des Marktes. Die Marktkräfte bedürfen
ihrerseits aber der Steuerung und Lenkung, um Fehlallokationen zu vermeiden und den
Einsatz der einzelnen erneuerbaren Energieträger entsprechend ihrer exergetischen Qualität
und der gesamtwirtschaftlichen Notwendigkeiten sicherzustellen.

- Für den Ausgleich der zum Teil witterungsabhängigen Erzeugung erneuerbarer Energie
werden Speicher eingesetzt, v.a. in Gebäuden (Wasserspeicher, Bauteilaktivierung, chemische
Speicher), in der Stromerzeugung (Pumpspeicher...) und im Verkehr (Elektrobatterien).

- Wasserstoff kann im Rahmen der Sektorkopplung eine wichtige Rolle spielen, die jedoch einer
energiepolitischen Lenkung bedarf, um die gewünschten Effekte zu erzielen.

- Für Solarthermie, Photovoltaik, Windenergie, Geothermieanlagen, den Bau von Heiz(kraft)werken und von Leitungen im Einklang mit dem Naturschutz müssen die notwendigen Flächen durch Flächenausweisungen in der Raumplanung gesichert werden.

- Für die notwendigen Investitionen inkl. günstiger Finanzierung braucht es einen kontinuierlichen Ausbaupfad, klare Zielsetzungen, stabile Rahmenbedingungen und langfristige Planungssicherheit. Unplanbarkeit ist ein großes Problem für Investoren.

- Die Energiemärkte müssen mit klarer Priorität für erneuerbare Energien neu ausgerichtet
werden, v.a. durch angepasste Tarifierung, Energiegemeinschaften und neue Modelle der
Finanzierung.

- Um Kostenwahrheit bei Energiepreisen zu schaffen, ist die zuverlässig stufenweise steigende
CO2-Bepreisung notwendig.

- Eine umfassende ökologische Steuerreform, welche die Rahmenbedingungen für ökologische
Kostenwahrheit in allen Lebensbereichen setzt, unterstützt die Umstellung des Energiesystems.

- Begleitende Programme müssen die Fachleute, Handwerker und ExpertInnen für die Umstellung des Energiesystems ausbilden und unterstütze

EEÖ: „Österreich klimaneutral“


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